Mopedautos erfreuen sich großer Beliebtheit, doch wie sicher sind sie

Alles zur Sicherheit der Mopedautos!

Mopedautos sind auch als Leichtkraftfahrzeuge, 45-km/h-Autos oder Leichtmobile bekannt und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Mit den kleinen Flitzern sind junge Führerscheininhaber der Klasse AM bereits mobil und können in einem autoähnlichen Mobil Wege bestreiten. Bei den Mopedautos handelt es sich um kleine Fahrzeuge, die maximal 45 Kilometer pro Stunde schnell fahren dürfen. Diese Fahrzeuge sind eine Mischung aus PKW und Moped. Die Mopedautos gehören offiziell zur Fahrzeugklasse L6e. Sie haben in der Regel vier Räder, ein oder zwei Sitzplätze und sind auf eine Leistung von maximal 6 Kilowatt beschränkt. Das maximale Gewicht beträgt 425 Kilogramm, wobei bei alternativen Antrieben die Antriebsbatterie nicht zum Gewicht zählt.

Sicherheit der Mopedautos

Bildquelle: https://www.autoscout24.de/haendler/autofahren-ab-15

Die Modelle werden mit verschiedenen Motoren angeboten:

  • ✅ Verbrennungsmotoren: Viele Leichtkraftfahrzeuge sind mit Diesel-Motoren mit einem Hubraum von 0,5 Litern ausgestattet und sind bekannt für ihre Sparsamkeit und hohe Reichweite.
  • ✅ Elektrofahrzeuge: Die elektrischen Modelle bieten mehr Leistung, da ihre Dauerleistung auf 4 kW begrenzt ist, wobei die Spitzenleistung temporär höher sein kann.

Die Leichtkraftfahrzeuge müssen nicht zur TÜV-Untersuchung und benötigen keine Zulassung, wodurch auch keine Kfz-Steuer anfällt. Ein Versicherungskennzeichen ist jedoch bei den Mopedautos erforderlich. Die Besonderheit an diesen Fahrzeugen ist zudem, dass bereits Jugendliche ab 15 Jahren das Modell nutzen dürfen. In Deutschland benötigen alle Fahrer der Mopedautos mindestens einen Führerschein der Klasse AM.

Wie hoch sind die Kosten der Mopedautos?

Die auch als Micro Cars bezeichneten Mopedautos haben im Regelfall einen Neupreis zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Diese Fahrzeuge sind mittlerweile auch als Gebrauchtwagen erhältlich, da viele Jugendliche sie nur temporär fahren und mit Volljährigkeit zum herkömmlichen PKW wechseln. Im Jahr 2021 waren circa 33.000 Autos der Klasse L6e in Deutschland unterwegs.

Welche Hersteller und Modelle der Mopedautos gibt es in Deutschland?

Spezialisierte Hersteller wie Ligier, Aixam und Casalini bieten eine Vielzahl von Modellen mit unterschiedlichen Antriebsarten an, einschließlich klassischer Verbrennungsmotoren, Hybriden und reinen Elektrofahrzeugen. Auch bekannte Autohersteller wie Opel und Renault haben den Markt entdeckt, mit Modellen wie dem Opel Rocks-e und dem Renault Twizy. Die elektrischen Modelle haben je nach Hersteller verschiedene Reichweiten, die Sie im Vorfeld je nach Strecke und Fahrverhalten berücksichtigen sollten. Der Opel Rocks-e des Automobil-Konzerns Stellantis schafft bis zu 75 Kilometer Reichweite und muss anschließend für circa zehn Stunden geladen werden.

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Wie sicher sind die Mopedautos?

Vor der Anschaffung eines Mopedautos sollten Sie sich mit den sicherheitsrelevanten Aspekten der besonderen Fahrzeuge vertraut machen. Als aktive Teilnehmer am Straßenverkehr sehen einige Prüfstellen wie der ADAC oder die DEVK erhebliche Schwachstellen bei den Fahrzeugen, die wir Ihnen zusammenfassend in den folgenden Unterkapiteln darstellen. Grundsätzlich ist im Vorfeld wichtig zu wissen, dass Leichtkraftfahrzeuge keinen gesetzlichen Sicherheitsanforderungen wie herkömmliche PKWs oder LKWs unterliegen.

Crashtests und Sicherheitsbewertungen

Der ADAC hat in den Jahren 2014, 2016 und 2018 mehrere Generationen von Mopedautos in Crashtests geprüft. Die Ergebnisse waren nicht zufriedenstellend, insbesondere in Bezug auf die Sicherheit. Diese Einschätzungen wurden auch von weiteren Institutionen wie vom Allianz-Zentrum für Technik und der Unfallforschung der GDV bestätigt. Selbst die neuesten Modelle konnten bei der Unfallsicherheit nicht überzeugen.

Die Fahrstabilität der Mopedautos

Die Stabilität der Mopedautos der geprüften Modelle wie dem Aixam City oder dem dreirädrigen Ellenator war im Test zum Ausweichen des ADAC alarmierend.

Die Sicherheitsausstattung der Mopedautos

Nahezu alle Leichtmobile erhielten eine schlechte Bewertung im Segment der Sicherheit. Ursächlich für diese Einstufungen ist das Fehlen moderner Sicherheitsausstattungen. Positiv hervorgehoben wurde die Verfügbarkeit der Dreipunktgurte, weitere wichtige Sicherheitsmerkmale fehlen je nach Modell. Das Antiblockiersystem ist bei dem Modell Aixam nicht im Standard, sondern nur gegen einen Aufpreis erhältlich. Zudem bietet ausschließlich der Twizy von Renault serienmäßig einen Airbag. Andere Modelle haben diese Ausstattungen oft nicht einmal optional.

Mopedautos ab 15 Jahren

Die gesetzlichen Anforderungen an die Mopedautos

Alle Leichtkraftfahrzeuge müssen keine gesetzlichen Crashtests bestehen, da für diese Modelle in Deutschland keine spezifischen Sicherheitsanforderungen existieren. Einige Hersteller führen eigene Crashtests durch. Häufig sind die Resultate jedoch enttäuschend, da neben einer schlechteren passiven Sicherheit auch aktive Sicherheitssysteme in den meisten Fällen fehlen.

Das Geschwindigkeitsrisiko der Mopedautos

Die auf 45 km/h begrenzte Höchstgeschwindigkeit stellt ein weiteres Sicherheitsrisiko dar. Im innerstädtischen Raum ist dieses Tempo durch die Nähe zu den erlaubten 50 Kilometer pro Stunde weniger problematisch. Im Gegensatz dazu werden die Mopedautos auf Landstraßen schnell zu Hindernissen und erhöhen das Unfallrisiko bei Überholmanövern.

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Insgesamt weisen Mopedautos auch nach verschiedenen Prüfkriterien von verschiedenen Institutionen Sicherheitsmängel auf, die Sie als potenzieller Käufer berücksichtigen sollten. Dennoch ist ebenfalls der Vergleich zu den deutlich schlechter geschützten Mopeds für die Jugendlichen, die mobil sein wollen, beziehungsweise müssen, ein relevanter Punkt. Auf einem Moped ist die Gefahr eines Unfalls mit größeren Risiken verbunden als in einem PKW, sodass die Mopedautos je nach Notwendigkeit und Bedarf bis zur Volljährigkeit in Bezug auf die Mobilität einen erheblichen Beitrag für die 15- bis 18-Jährigen leisten können.

Wo dürfen die Mopedautos fahren?

Alle Mopedautos müssen in Deutschland grundsätzlich versichert sein und dürfen daher nur auf offiziellen Straßen bewegt werden. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Fahrzeuge weder auf Fußwegen noch auf Radwegen fahren dürfen. Ebenso ist ihre Nutzung auf Autobahnen verboten, da dort eine Mindestgeschwindigkeit von 60 km/h erforderlich ist, die die Mopedautos aufgrund der festgelegten Begrenzung von 45 km/h nicht erreichen. Die Leichtkraftfahrzeuge sind ausschließlich für den Einsatz auf städtischen Straßen und Landstraßen zugelassen.

Ein Fazit zu den Mopedautos

Verschiedene Pilotprojekte, beispielsweise in der thüringischen Stadt Gera mit einem Opel Rocks-e und Auszubildenden eines Wohnungsunternehmens, zeigen, dass die Mopedautos auch im Praxisalltag eine Berechtigung haben. Entscheidend ist dabei die richtige Art der Nutzung und das Wissen um aktuell noch bestehende Schwächen in puncto Sicherheit. Mit den Einschränkungen in Bezug auf die Nutzbarkeit (beispielsweise keine Autobahn) bietet ein Mopedauto dennoch einen erheblichen Mehrwert gegenüber einem Moped. Trotz der Sicherheitsmängel ist ein Mopedauto im Vergleich zu einem Roller oder Moped aufgrund des fehlenden wetterfesten Dachs und der höheren Gefahren bei einem Aufprall eine überlegenswerte Alternative zu Mobilisierung der jüngeren Generation.

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